Der progressive Meridian Mp = Mv + SOt - SOr zeigt jeden neuen Tag auf neue Planetenbilder und stellt derart den "Minutenzeiger" des Lebens dar.
In meiner Geburtszeitkorrektur haben Sie den Mp auf meinen derzeitigen Wohnort bezogen, der fast zwei Längengrade von meinem Geburtsort entfernt ist. Welchen Grund gibt es dafür, den Mp auf den aktuellen Wohnort zu beziehen?
Der laufenden Meridian Mt ("Sekundenzeiger des Lebens") sollte natürlich auf den jeweiligen Aufenthaltsort des Geborenen bezogenen werden. Deswegen könnte es sinnvoll sein, dies auch für den "Minutenzeiger" Mp zu verlangen Doch ist der progressive Meridian nach der Definition Mp = Mv + SOt - SOr nicht aus Größen zusammengesetzt, die vom späteren Aufenthaltsort unabhängig sind?
Oder hat sich im Laufe der Zeit einfach empirisch herausgestellt, daß auch der progressive Meridian immer auf den aktuellen Aufenthaltsort bezogen werden muß (sofern dieser einen oder mehrere Längengrade vom Geburtsort entfernt ist)?
[courier][list]Mp = Mv + SOt - SOr [/list:u][/courier]
stellte erstmals Alfred Witte vor. Er ging vom Geburtsort aus. [list]s. unter http://www.astrax.de/download.html : "Das Tageshoroskop mit dem persönlichen Meridian." Astrologische Rundschau, 11. Jhg., April-Mai 1921, Heft 7-8, S. 108-111 und "Der progressive Meridian während eines Jahres." Astrologische Rundschau, 15. Jhg., November 1923, Heft 2, S. 34-37 und Buch, Nachdruck seiner Artikel, "Witte, Der Mensch ....", S. 113, 114-116 und S.158, 161 Mitte, 159-162[/list:u]
Korrektur durch Hans Prestin In den frühen 50er Jahren macht Hans Prestin zuerst mündlich in Vorträgen, später in den 60er Jahren in seinen wenigen Artikeln in den "Hamburger Heften" (1969) darauf aufmerksam, dass immer der Aufenthaltsort massgeblich ist, weil der Mensch die "Reise auf der Erde" mitmacht. Prestin entwickelte und führte in die HSch ein: "Die Berechnung des pr. MCs", wozu die am Anfang stehende Berechnung des Indextages gehört.
Prestin liess sich von astronomischen Grundlagen leiten, ausgehend von 1 Jahr/365,25 Tage/Stz. 24 Stunden = 1 Tag/24 Stunden/Stz. 3m56s.
Die Probe Wenn man nach Wittes Formel, [courier]Mp = Mv + SOt - SOr, [/courier] das MCp berechnet und dann nach Prestin, beide Rechnungen bezogen auf den Geburtsort, wird man feststellen, das die Werte um ein paar Bogenminuten differieren. In Wittes Formel sind Aufrundungen enthalten. Nach Prestin ist der Wert genau, gilt für jede Tageszeit.
Witte muss man zu Gute halten, dass er mit seiner Formel (eigentlich eine geniale Idee) einen Weg gezeigt hat, wie man allein mit der Gradscheibe schnell die angenäherte Position des MCp ermitteln kann (bezogen auf den Geburtsort), wenn Sonnenbogen und Position der Sonne t bekannt sind, was er für jeden Astrologen als Selbstverständlichkeit vorausgesetzt hatte.
bei dem progressiven Meridian habe ich die Philosophie insoweit verstanden, daß, bei der Übertragung der laufenden Faktoren der auf die Geburt folgenden Tage auf die Jahre nach der Geburt, auch der laufende Meridian der Tage nach der Geburt dem progressiven Meridian der entsprechenden Lebensjahre entspricht. Herr Prestin meinte, dieser Minutenzeiger des Lebens müßte nun genauso wie der Sekundenzeiger des Lebens (laufender Meridian) auf den aktuellen Aufenthaltsort des Geborenen bezogen werden.
Allerdings scheint Hermann Sporner in den 70er-Jahren den progressiven Meridian noch nicht auf den Aufenthaltsort bezogen haben (siehe Beispiele Piccard uns Hindenburg im Band "Moderne Astrologie"), sondern hat einfach MCp = MCv + SOt - SOr gerechnet, und hat diese Beispiele auch als treffend hingestellt.
Allerdings hat er für den MCp auch nicht sehr viele Beispiele geliefert.
Hat es sich also doch experimentell gezeigt, daß die MCp-Planetenbilder viel treffender sind, wenn der MCp sowie der ASp auf den aktuellen Aufenthaltsort des Geborenen bezogen werden? D.h. daß der auf dem Geburtsort bezogene MCp entsprechend der Längengraddifferenz zum Aufenthaltsort noch um einige Grad verschoben werden muß?
Hans Prestins Vorschlag folgten nur wenige, s. auch HHefte, 1960er und 1970 Jahre. Obwohl er mit seinem Arbeitsbeispiel "Attentat auf Kennedy" überzeugte. Auch sein astronomischer Rechenweg ist einwandfrei. Seinen Vorschlag, MCp ortsbezogen zu berechnen, nahm ich an und experimentierte mit beiden Varianten, also einmal bezogen auf den Geburtsort und zum anderen bezogen auf den Aufenthaltsort. Das geht heute z. B. mit dem Programm WSL schnell. Mich überzeugten meine Versuche "bezogen auf den Aufenthaltsort".
Es liegt an jedem Interessierten, es ebenfalls so zu handhaben, im Sinne von selber prüfen, prüfen, prüfen und kritisch die Ergebnisse zu hinterfragen. Stimmt das Ergebnis auch für einen "astrologischen Zwilling", der nur 5 bis 8 Minuten früher oder später geboren wurde?
Die Leute fliegen überall hin. Die Abflugzeiten lassen sich minutengenau festhalten. Sie sind objektiv, können nicht subjektiv "korrigiert" werden. Es geht schnell, MCp und ASp für den Geburtsort und für den Abflugsort zu berechnen und beide Werte nebeneinander zu stellen.
Für die Untersuchung stelle ich eine Versuchsanordnung vor. Wer sie nicht mag, möge seine eigene aufstellen, damit die Untersuchungen vergleichbar sind.