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6.11.1 einmaliges Ereignis: Wallensteins Tod, Auslegung

#1 von Karsten , 09.04.2012 18:00

Kepler hat Wallenstein nur Schwierigkeiten, nicht seinen Tod prognostiziert[/size]

Kepler, 21. Januar 1625 an Albrecht Wallenstein*

[list]"Anno 1634, aber as Quadrata loca Saturni, Jovisr und Mercurii Radicis sich einstellen, da im März Mars in utriusque Quadrato, inque Oppositio Solis, Veneris, et Mercurii ein wunderliches Kreuz macht, damit es also wieder auf mein bei Lra Z Prognosticum gekommen, und auf selbige Zeit angedrohten, schrecklichen Landesverwirrungen mit des Geborenen Glück vereinbaren möchte."[/list:u]

März 1634
Kepler hob den März 1634 hervor, weil die Transite Saturn und Jupiter ein Kreuz formen und dieses Kreuz in Wallensteins Saturn radix steht (zusammen eine seltene Konstellation).

Abbildung, hervorgehoben Mars, Jupiter und Saturn
[attachment=0]wallenstein,Rx+1634.gif[/attachment]

Am 25.02.1634 als Planetenbild, im 22°30'-Modus:

[list][courier]SAr/SAr = SAt/SAt = JUt/JUt = [/courier]
[courier]11°30' .. 13°10' .. 13°47'[/courier]

nachträglich, von Kepler unerwähnt (weil die Methode ihm unbekannt), von mir ergänzt

[courier]= SOr/SOt,[/courier] heute, 25.02.1634, erlebt Wallenstein eine Trennung
[courier].. 12°07'[/courier]
[/list:u]

Seni
Nach Keplers Tod (†15. November 1630) trat Giovanni Battista Seni (32 Jahre), Astrologe, angeblich auch Leibarzt (ist nicht belegbar), Ende 1631/Anfang 1632 in Wallensteins Dienst.** Seni kannte Keplers Übersetzung der Konstellation für den März 1634, die „angedrohten, schrecklichen Landesverwirrungen".

Daraus konnte weder er, noch lässt sich im Nachhinein eine Prognose für Wallensteins „Tod durch Mord", der am 25. Februar 1634, erfolgte, ableiten. Seni nahm vielmehr an, dass die Offiziere nach Eger kommen wollten, um sich von Wallenstein zu trennen.** (Geiger, S. 302).

Die „angedrohten schrecklichen Landesverwirrungen" begannen im Anfang Januar 1634, als Wallensteins Gegner im kaiserlichen Kriegsrat den Kaiser Ferdinand II. davon überzeugten, Wallenstein sei ein Landesverräter. Daraufhin setzte der Kaiser seinen Feldmarschall Wallenstein am 24. Januar 1634 ab und liess ein Geheimgericht einberufen. Das verurteilte Wallenstein in Abwesenheit wegen Hochverrats: Man habe ihn tot oder lebendig auszuliefern.

Wallensteins Todestag
An seinem Todestag war das Kreuz, bestehend aus Jupiter t und Saturn t, noch nicht gradgenau im Saturn r; Mars t, rückläufig, erreichte die Position erst um den 15. März 1634 (deshalb nannte Kepler den März, nicht den Februar 1634).

Kepler übersetzte Saturn t mit erheblichen Belastungen, die er mit „angedrohten schrecklichen Landesverwirrungen" umschrieb, aber auch, dass danach „Glück" ("... mit des Geborenen Glück vereinbaren möchte.") folgen möge, weil das Radix zuerst den Aufgang des Saturns, danach den des Jupiters anzeigt.

Entsprechend schrieb ihm Kepler bereits 1608* "... Es ist aber das Beste an dieser Geburt, dass Jupiter darauf folget und Hoffnung machet..." sinngemäss ist gemeint, dass in seinem Leben den Belastungen und Trennungen (Saturn) immer Entlastungen und Glück (Jupiter) folgen werden — und so geschah es bis zum 25. Februar 1634. Der letzten „Trennung" konnte ein irdisches Glück nicht mehr folgen.

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*H. A. Strauss/S. Strauss-Kloebe: Die Astrologie des Johannes Kepler. Fellbach 1981, S. 227-228, 256
**Angelika Geiger, Wallensteins Astrologie, Graz 1983, S. 90-107


Karsten

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