Das Erdhoroskop: die Erdhäuser und ihre Spiegelung
Sinngemäss schreibt Hermann Lefeldt*: "Erstmalig in der bisherigen astrologischen Literatur wird die Anwendung der Spiegelung auf die Häuser methodisch durchgeführt. Es wird das Zusammenspiel der Häuser in ihrer Spiegelung, und zum anderen wiederum das Verhältnis der sechs Häusersysteme untereinander und in ihrem gegenseitigen Verhältnis zueinander gezeigt."
„Da nun die Spiegelungen in den verschiedenen Systemen durchaus nicht gleich sind, treten je nach dem System verschiedene Häuserpaare miteinander in Kontakt." (S. 5)
Die Spiegelung der Erdhäuser (S. 32)
Der Steinbockpunkt ist der Anfang des 4. Sonnenhauses. Dem Steinbockpunkt zugeordnet ist die Sonne. Sie ist das Zentralgestirn unseres Sonnensystems und symbolisiert den Menschen in seiner körperlichen Erscheinung.
Der Widderpunkt ist der Anfang des 7. Erdhauses und der Knoten der in Null Grad Steinbock gedacht liegenden Sonne, die den Beginn des Jahres (um den 22. Dezember) anzeigt.
Um die Spiegelung der Erdhäuser zu finden, werden die Punkte Null Grad Steinbock, Steinbockpunkt (Sonne, Symbol für Mensch) und Null Grad Widder, Widderpunkt (Widderpunkt, Knoten der Sonne), zueinander in Beziehung gesetzt.
Nehmen wir an, im 1. Erdhaus, also in der Waage, steht Jupiter. Den Steinbockpunkt der ‚Astrologischen Rechenscheibe‘ auf Jupiter gesetzt, zeigt den Widderpunkt im 9. Erdhaus (Zwillinge).
„Aus diesen Zahlbeziehungen unter den Zeichen geht hervor, dass durch die Linie Löwe — Wassermann der Tierkreis in zwei Hälften geteilt wird." (S. 33)
Anmerkung Die Pfeile weisen auf die aktiven und empfangenen, passiven Häuser hin. Das 1. Erdhaus, Waage ist aktiv; das 9. Erdhaus, Zwillinge, ist empfangend. Meine Anlage (1) bewirkt kulturelle Aktivität (9); vorhandendes kulturelles Leben (9) fordert meine Anlage heraus (1).
Die Häuser 2/8 und 5/11 gehören zur Ichdarstellung. Die Achse Wassermann (5)/Löwe (11): Liebe (5) und Freundschaft (11) wird durchkreuzt von der Achse Skorpion (2)/Stier (8): Gewinnen (2) und Verlieren (8). (S. 133)
Das "Beziehungskreuz" ist ein symbolischer Hinweis darauf, dass im öffentlichen Raum, in der Aussenwelt, dort für die Öffentlichkeit sichtbar Liebe und Freundschaft immer einer Belastung ausgesetzt sind durch das, was hereinkommt, was man gewinnt (2) und durch das, was verloren geht, was man abgeben oder teilen muss (8). Oft sind deswegen Trennungen die Folge. Lebensweisheit, Sprichwort: "Man soll das Bärenfell erst dann verteilen, wenn der Bär erlegt ist."
Deutungen (bei inhaltlicher Wahrung des Originals neu formuliert mit Dietrich von Heymann, 2014)
Deutung: 1 — 9 Die Kombination von 1. und 9. Erdhaus weist hin auf den Zusammenhang von Anlage und Kulturhöhe bzw. Kulturaustausch in der jeweiligen Umwelt. Das bedeutet: Die Verhältnisse, in die ich hinein geboren wurde, sind von einem bestimmten Geist der Zeit getragen (1). Man wird in eine Zeit hinein geboren, die durch bestimmte Ereignisse im kulturellen oder zivilisatorischen Leben geprägt ist (9). Hier lässt sich ablesen, inwieweit ich (1) an diesem allgemeinen kulturellen Bewusstsein (9) teilnehme, es annehme oder ablehne oder mich einbeziehen lasse und selbst weiter führe.
Deutung: 9 — 1 Die Kombination von 9. und 1. Erdhaus weist hin auf den Zusammenhang zwischen Kulturellem und der Anlage, dem Geist der Zeit. Das bedeutet: Die Verhältnisse, in die ich hinein geboren wurde, sind von einem bestimmten kulturellem Bewusstsein, geprägt vom kulturellen oder zivilisatorischen Leben(9). Mit meiner Anlage, entsprechend dem Geist der Zeit (1) nehme ich daran teil. teil. (S. 32, 33, 46-49, 132, 133-135)
_____ *Quelle: Die Seitenzahlangaben beziehen sich auf, Hermann Lefeldt, "Methodik der astrologischen Häuser und Planetenbilder." (System Hamburger Schule) Band1: Die Häuser. Ludwig Rudolph (WITTE-Verlag), Hamburg 1962; Neuauflage 2012, Michael Feist (WITTE-Verlag), Hamburg