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3.3 Kriminalfall: Marianne Bachmeier (1980-1983)

#1 von Karsten , 11.08.2012 01:43

Der Fall Marianne Bachmeier
Download des Artikels hier [http://www.astrax.de/pdf/KEN2011_02_Fall,MarianneBachm.pdf](von http://www.astrax.de)

*03. Juni 1950, 12:55 MEZ (Amt), Sarstedt, D, +009°51'38"/+52°14'22"
Geburtszeit von mir korrigiert auf 13:01 MEZ, erfolgte aufgrund der Theorie „Planetenbilder für weibliche und männliche Geburt".
†17. September 1996, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Lübeck, D, +010°41'11"/ +53°52'11"

    - 11.03.1967, 1. Tochter Christina, unehelich, zur Adoption gegeben
    - 13.01.1969, 2. Tochter Natascha, unehelich, zur Adoption gegeben
    - 14.11.1973, 3. Tochter Anna (Quelle: stern 39/1982, S. 116)
    - 05.05.1980, Anna wird erwürgt von Klaus Grabowski
    - 06.03.1981, M. Bachmeier erschiesst Klaus Grabowski
    - 02. 03.1983, M. B. wird verurteilt zu sechs Jahre Haft wegen Totschlags

Quelle: [4] Gebhardt, S. 9

Marianne Bachmeier erschoss im Gerichtssaal den Mann, der ihre Tochter Anna umgebracht hatte.
Eine astrologische Betrachtung dieses Kriminalfalles und seine Voraussetzungen.


Abbildung, Marianne Bachmeier, Erdhoroskop
Bachmeier,Marianne,Rx.gif - Bild entfernt (keine Rechte)
1. Die Fragestellung
Marianne Bachmeiers Verhalten gibt zahlreiche Fragen auf. Insbesondere drei Berufsgruppen haben sich damit beschäftigt:

    - Instanzen der Justiz: Richter, Schöffen, Staatsanwalt, Rechtsanwalt
    - Gutachten, Sachverständige: Psychiater, Psychoanalytiker, Psychologen
    - Therapeuten: Kriminalpsychologen, Sozialtherapeuten


Alle drei Gruppen haben ihre Wissenschaftsvertreter an den Universitäten und erforschen und begründen dort ihre Vorstellung vom »Menschenbild«. Sie findet ihre praktische Anwendung im Alltag eines Prozesses, in dem es um eine Strafe geht.


Zwei wichtige Fragestellungen beherrschen die Untersuchung.
Erstens: Woher kommt die Tat? (kausale Betrachtungsweise) Wie konnte es dazu kommen? Diese Frage will auf die Ursachen hinaus. Es bieten sich biografische, soziologische, sozialpsychologische und individualpsychologische Forschungsmethoden an. Auch die Sozialmedizin, ja sogar Psycho-Chirurgie wird in neuester Zeit mit ähnlichen Problemen beschäftigt.

Zweitens: Kann diese Tat einen Sinn haben? (finale Betrachtungsweise) Oder ist die Tat sinnlos, zufällig oder steht ein verborgener Lebenszusammenhang dahinter? Hierher gehören Fragen der Motivation. Juristen bedenken die Folgen für die Gesellschaft. Therapeuten bedenken die Wiedereingliederung in die soziale Gemeinschaft nach der furchtbaren Tat.

Für die Justiz heisst das Ziel:»Gerechtigkeit« ist oberster Wert. Die Justiz fragt nach der Schuld. Es geht ihr um die Einsichtsfähigkeit, die Frage des Vorsatzes, Unrechtsbewusstsein und um die individualisierte Zurechnung.

Für den Gutachter heisst das Ziel:»Einsicht« im Sinne eines einfühlenden Verstehens. Die Psychoanalyse hat ein Modell der Entstehung und Veränderbarkeit menschlichen Verhaltens entwickelt. Es geht um die Dynamik unbewusster seelischer Prozesse, wo das Unbewusste seinen Ort hat (im Unterschied zum Gerichtsprozess, wo das Verfahren auf der Ebene des Bewusstseins abläuft), man will den motivationalen Hintergrund einer Tat verständlich machen. Dazu werden mit der zu begutachtenden Person über mehrere Wochen und Monate hin Gespräche geführt, Details aus dem Leben werden bekannt, die wiederum in ihrer Bedeutung in Beziehung zur Straftat interpretiert werden.

Für den Therapeuten heisst das Ziel: »Wiedereingliederung« in dem Sinne, dass der Mensch innerhalb seiner Gemeinschaft nicht mehr auffällig wird, teilnimmt am normalen Tagesablauf, sich den geschriebenen und ungeschriebenen Gesetzen unterordnet, soziales Verhalten praktiziert.

Alle drei Gruppen und die dazugehörenden zwei Fragestellungen sowie ihnen folgend auch die Wissenschaften gehen von einem Denkmodell aus, das wir monokausal nennen wollen [1]. Gerade sie aber fördern »Verschwörungstheorien« und führen in Aporien*.
_________________________
* Aporien, gr., Ratlosigkeit, Verlegenheit, Ausweglosigkeit; Unmöglichkeit, eine philosophische Frage zu lösen; Unmöglichkeit, in einer bestimmten Situation die richtige Entscheidung zu treffen oder eine passende Lösung zu finden.


Astrologie arbeitet völlig anders
Für den Astrologen heisst das Ziel: »Dem Menschen gerecht zu werden«, indem beide oben genannten Fragestellungen verbunden werden. Damit wird Abstand von vordergründigen Zwängen der Deutung gewonnen.

Auch der Astrologe geht in einem ersten Untersuchungsschritt von der Entwicklung eines Menschen aus. Es ist aber die stets zum jeweiligen Menschen gehörende unverwechselbare individuelle Entwicklung. Damit ist nicht eine Entwicklung gemeint, die sich der Gutachter aufgrund seiner wissenschaftlichen Methoden vorzustellen hat und die in allen Fällen ein Bild ergibt, das nicht objektiver ist, sondern das vom Klienten beeinflusst werden kann. Mittels Horoskop wird versucht, die Symbolsprache Astrologie so zu übersetzen, wie der zu Beurteilende „von Gott gedacht" [2] ist. Man will die Frage beantworten: »Was hat Gott mit diesem Menschen vor?« Dabei geht es dem Astrologen um die Beschreibung bestimmter Vorgänge zwischen zwei Menschen, um das was da geschieht, wenn jemand traurig ist, wenn es ihm schlecht geht oder unter welcher Voraussetzung man sich stark fühlen kann. Es geht um die Beschreibung einer „bestimmten Qualität von Mitmenschlichkeit" [3]). Der erste Schritt stellt also Strukturen und Dispositionen fest, welche einen Menschen grundlegend bestimmen, also den Rahmen.

Der zweite Untersuchungsschritt macht deutlich, wie Ereignisse und Erlebnisse nur innerhalb dieses Rahmens stattfinden können. Also erst aus der „bestimmten Qualität der Mitmenschlichkeit" entstehen Ereignisse; Ereignisse sind daher nicht aus sich heraus zu verstehen, sondern aus den in einem Menschen angelegten Entwicklungsgesetzen, denen er in der Bewegung mit anderen folgt. Die Entwicklung des Menschen wird im Rahmen seines Lebensplanes gesehen, was und woraufhin etwas angelegt ist und verwirklicht werden soll. Der Astrologe soll dem zu Beurteilenden gerecht werden, nicht sich selbst. Astrologie geht von einem individuellen Menschenbild aus, das es in jedem Einzelfall neu zu entdecken gilt.

Mit diesem Anspruch kennzeichnet sich Astrologie als wirklich objektiver und unterscheidet sich in ihrer Stellung zu den drei anderen Berufsgruppen. Zugleich lässt sie sich ausserordentlich stark von den ureigenen Gesetzen eines Menschenlebens leiten, wenn sie den Zusammenhang zwischen Mensch und Ereignis, zwischen dem Einzelnen und seiner Tat analysiert.


2. Methodische Entscheidungen
Anlage und Entwicklung gehören zusammen. Die Entwicklung spiegelt die Anlage ab; die Entwicklung verwirklicht die Anlagen und umgekehrt: Die Anlagen führen zu einer eigenen unverwechselbaren Entwicklung.

Die Anlage liegt im Ich (MC) und im Du (Aszendenten). Person und Umwelt entwickeln sich und bedingen einander.

Der Einstieg in die Individualität gelingt dem astrologischen Betrachter über die MC-Achse, davon ausgehend auch über die psychologische Hauptachse. Diese ist rechnerisch zu ermitteln. Die Achsen enthalten den Schlüssel zu den daraus folgenden individuellen und sozialen Hauptmerkmalen eines Menschen. Diese werden durch die Planetenbilder angezeigt, welche sich mit der psychologischen Hauptachse verbinden.

3. Arbeitstechnik und Auswertung
Es wird vorrangig die MC-Achse untersucht. MC und AS sind die Angelpunkte im Horoskop. In diesem Fall liegt Im MC auch ihre psychologische Hauptachse. Damit wird die Vielfalt der Astrologie (oft ein Einwand gegen sie) grundsätzlich auf das Wesentliche eingeschränkt (womit nicht gesagt ist, dass alle anderen Untersuchungsachsen, die erst in ihrer Ganzheit den fazettenreichen Menschen widerspiegeln, unwichtig sind!). Es lässt sich ermitteln:

Abbildung, MC-Achse
Bachmeier,Marianne,Rx,MC-Achse.gif - Bild entfernt (keine Rechte)
    Die geometrische Figur (Rechteck und Trapez) ist ein grafisch dargestelltes Planetenbild, das ihrerseits einer algebraischen Gleichung entspricht. Weder diese Figur noch Aspekte, unterschieden nach stark, schwach, gut oder schlecht beschreiben die Persönlichkeitsmerkmale und Ereignisse, weil sich solche Figuren häufiger in Horoskopen finden. Erst die Zusammensetzung des Planetenbildes zeigt das ungewöhnlich tragische Ereignis mit tödlichem Ausgang an. Darüber hinaus gewährleistet die Sprache noch nicht ein Abbild der manchmal unvorstellbaren Wirklichkeit.

MC/MC, 14°41', Persönlichkeitsmerkmale

MC/MC10 14°41' mir wird bewußt, Ichbewußtsein, mein Empfinden, der Augenblick, die Minute
MC/AS01 15°37' mein soziales Verhältnis zum Ort, zu Personen meiner engsten Umwelt
MC/CU01 15°07' Sozialverhalten, Familiensinn, Gemeinschaftssinn, Kooperation und Kunstsinn
MC/VU10 15°12' Persönlichkeitsstärke, Macht, Kraft, Einfluß, Energie, Gewalt, eigenmächtig
WI/SO09 13°40' Sachen, Dinge, Themen, Angelegenheiten des täglichen Lebens, Biologisches
WI/SA12 13°56' schwierige wirtschaftliche Verhältnisse, trockenes, steiniges Land, Trennungen
WI/HA07 14°38' allgemeine Armut, Nöte der Zeit (Wirtschaft), armes Land, Unglück auf der Erde
SO/KN01 15°39' bei einem Kontakt, einer Verbindung anwesend sein, Zeuge sein
SO/UR04 15°33' Körper in Spannung, Unruhe, zappelig, Nervosität, Herzschlag, Technik
SO/PL06 14°12' Wachstum, Ernährung, körperliche Entwicklung, Tagesablauf, Kindheit
AS/AP12 13°53' toleriert werden, Kunden, weite Umwelt, andere auswärts, vielen bekannt sein
MO/KN12 13°40' Frauenkontakt, wechselhafte, veränderliche Verbindung
MO/ME01 14°20' Morgenstunde, Gefühlsdenken, oberflächlich, lernfähig, junge Frau, Fahrzeuge
MO/UR03 13°34' motivieren, aufschrecken, übertriebenes Interesse, Hektik, Hysterie
VE/MA08 14°41' Verwandtschaft, mit Liebe arbeiten, Hingabe, Erotik, Sexualität
MA/AP03 15°27' vielseitig, umfangreich handeln, tatenfroh, grenzenloser Einsatz
JU/ZE09 15°08' Schaffensfreude, erfolgreiche Schöpfungen, Glück mit Zielen, richtige Richtung
JU/KR06 15°02' sicher, privilegiert, erhaben, überlegen und erfolgreich leiten, führen
JU/PO11 15°25' subjektiv weise, gerecht, wahrhaftig, Rechtsempfinden, Rechtsthemen
SA/UR01 15°50' Streit, plötzliche Trennung, gespannter Zustand, wie eine Feder unter Druck
SA/PL03 14°29' sich hinauszögernde, schwere, langsame Entwicklung, allmähliche Trennung
NE/NE04 14°42' Intuition, Inspiration, Täuschungen, Irrungen, Verluste, Auflösung
PL/HA12 15°10' unzuverlässig, absteigen, abwärts, versagen, Niedergang
CU/CU04 15°33' organischer Aufbau, gemeinschaftlich, sozial, familiär, Kunst
CU/VU01 15°38' mächtige Gemeinschaft (Kirche, Partei), Gruppeneinfluß
ZE/AD11 15°01' schwerer Anfang, langsam gestalten, bearbeiten, vorankommen zum Ziel, Tragik
KR/AD02 14°56' abheben, absondern, Höhenunterschiede, Berge
AD/PO09 15°18' Ausbildung, geistige Tiefe, Strahlung
VU/VU04 15°43' Energie, Macht, Einfluß, Kraft, Gewalt, Stärke, Potenz, Vitalität

Ihr psychologisches Planetenbild liegt in der MC-Achse

MO/KN12 = SO/PL06 = MC/AP12 = WI/SO09
06°07' .. 06°42' .. 05°27' .. 06°10'

(s. Abbildung MC-Achse)

In der Achse SO/PL formt sich das Planetenbild

SO/PL06 = MC/VU10
06°42' .. 07°42'

s. Abbildung MC-Achse, SO/PL

Es verbinden sich Tagesablauf (SO/PL) mit dem, was sie seelisch stärkt, kräftigt oder wodurch sie ihre Einfluss-, Stärke-, Macht-, Kraft- oder Energiegefühle erhält bzw. wo diese in ihrem Innersten liegen (MC/VU).

Wir sehen hier bereits den Schlüssel zum folgenden: Eine Konstellation der Hauptachse liefert den Hinweis, wie Tagesablauf und Machtgefühl in ihrer Psyche ausserordentlich eng miteinander verknüpft sind.

Somit sind alle Halbsummen, die in MC/VU liegen und miteinander Planetenbilder formen, sowie die dazugehörenden Häuserbesetzungen wichtig für eine Begutachtung.


Die astrologische Auswertung
Ihr Tagesablauf steht im engen Zusammenhang mit ihrer körperlichen Arbeit (Pluto im 6. Sonnen-Haus). Wachstum und Entwicklung des Körpers werden durch die Arbeit bedingt. Gute Veranlagung, sich an wechselnde Arbeitsbedingungen anzupassen. Es besteht eine besondere Fähigkeit, die Arbeit richtig einzuteilen und zu organisieren um Zeit zu gewinnen. Sie übt eine Tätigkeit im Zusammenhang mit der Auf- oder Zubereitung der Nahrung aus (Gastronomie-Branche im weitesten Sinn). Wandel, Entwicklung, Veränderung gibt es in den Beziehungen zur Herkommensfamilie.

In diesem auf diese Weise eingebetteten Tagesablauf sieht sie sich ständig konfrontiert mit dem Ablauf von Ereignissen (= MC/Vulkanus). Diese sprechen ihr seelisches Gefühl für Stärke, Macht, Einfluss oder Energie an, und zwar im Zusammenhang mit ihrer sozialen gesellschaftlichen Stellung. Das hat Rückwirkungen auf den häuslichen Bereich.
Technischer Hinweis: Vulkanus an der Spitze des 10. MC-Hauses spiegelt mit dem 3. MC-Haus. Der Spiegelpunkt fällt an das Ende des 3. MC-Hauses, es vermischt sich die Auswertung mit der Bedeutung des 4. MC-Hauses.

Vulkanus im 10. MC-Haus (neben dem Planetenbild ist die Hausstellung zu untersuchen):
Sie strebt nach der Macht (Stärke, Kraft, Einfluss, Energieentwicklung) schlechthin. Sie kann einen gewaltigen Kraft- und Energieeinsatz in die Waagschale werfen und tut das auch unter allen Umständen. Je grösser die Aktion, um so grösser die Reaktion: Ihrer Energie stellen sich entsprechende Gegenkräfte in den Weg. Diese Gegenkräfte werden von ihr auf den Plan gerufen, denn ohne sie ist ihr Tun sinnlos. Erst die Gegenkräfte geben ihrem Tun einen Sinn, sie muss gegen etwas anrennen.

Daraus leitet sich ihr praktisches Denken ab, das nur den Kampf für oder gegen etwas kennt, und zwar bezogen auf den häuslichen Bereich und den dortigen Verhältnissen. Das sind besonders die Familienangehörigen und solche Personen, mit denen sie eng zusammenwohnt oder die zu ihrer häuslichen Umwelt gehören.
(Technischer Hinweis: AS/Cupido, Cupido im 12. AS-Haus, weil am Ende, Deutung des 1. AS-Hauses; der Spiegelpunkt des Cupidos fällt in das 4. AS-Haus, am Anfang, Deutung des 4. AS-Hauses; es vermischen sich die Bedeutung dieser zwei Häuser).

Bestimmte Personen aus diesem Umfeld fühlen sich durch ihre Energie-Ausstrahlung herausgefordert und setzen dieser eigene Machtansprüche (Energie, Kraft, Einfluss) entgegen. Sie zeigen ihr das überaus deutlich und elementar drastisch, je niedriger die Auseinandersetzungsebene wird. Es geht um den Wettkampf wer der Stärkere oder Mächtigere über den anderen ist bzw. dem anderen diese Überlegenheit besser spüren lassen kann.

Stets sind andere stärker, mächtiger, einflussreicher, kraftvoller, energischer, gewalttätiger als sie. Dennn deren Stärkestellung bezieht sich auf den Standpunkt den sie gegenüber ihren Mitmenschen vertreten. Andere versuchen energisch, die eigene Meinung darüber, wie man sich im Leben zu verhalten, benehmen und zu behaupten hat, ihr gegenüber durchzusetzen.
Technischer Hinweis: Vulkanus am Ende des 9. AS-Hauses, Deutung deshalb des 10. AS-Hauses; der Spiegelpunkt des Vulkanus‘ fällt an den Anfang des 7. AS-Hauses; somit vermischen sich die Deutungen der 10. und 7. AS-Häuser.

Gegen diesen massiven Druck wehrt sie sich. Diese Gegenwehr verstärkt den Einsatz an Energie auf der Gegenseite: Es wird ihr nachdrücklich vor Augen geführt, was Macht ist und was sie bedeutet. Beide Seiten schaukeln sich in ihrer Aggressivität hoch, indem jeder von Mal zu Mal einen höheren Krafteinsatz aufbringt. Wenn die friedlichen Mitteln (gemeint sind geistige Waffen) erschöpft sind, geht dieser Kampf mit anderen Mitteln weiter: die rohe, gewalttätige Sprache ebnet nahtlos den Weg zur Anwendung körperlicher Gewalt (Faustrecht). Das geht so lange, bis eine Seite endgültig aufgeben muss. In der Regel ist sie das. Wo sie das nicht ist bzw. wenn es ihr zu leicht gemacht wird, sich durchzusetzen, befriedigt sie die Situation nicht. Daraufhin sucht sie erneut die Kräftemessung, nun aber mit einem anderen Menschen, auf einer anderen Ebene, in einer neuen Situation — das Muster aber ist das selbe. Auf diese Weise hat sie ständig Konflikte mit anderen Personen. Darunter leidet natürlich auch die alltägliche Zusammenarbeit mit ihr: diese ist nicht gerade gut oder angenehm.
Technischer Hinweis: Es gilt jetzt herauszuarbeiten, was alles geschehen kann, wenn sie mit anderen Menschen auf dieser Ebene zusammen ist.

Welcher Art sind die Ereignisse und Erlebnisse, die nur innerhalb dieses Rahmens stattinden können, in „dieser bestimmten Qualität der Mitmenschlichkeit"? Für eine befriedigende und erschöpfende Antwort werden die übrigen in der MC-Achse liegenden Halbsummen, die miteinander Planetenbilder formen, übersetzt.

MC/VU10 =
15°05'
= MC/CU01 = AS/VU09 = AS/CU12
Vorgänge zwischen zwei Menschen, die sich sehr nahe sind. Es geht für beide Seiten stets um Gemeinschaftssinn, Familie, Häuslichkeit, Wohnung.

= WI/VE08 = WI/HA07
Vorgänge zwischen ihr und der Aussenwelt, den vielen draussen im Leben. Beliebtheit und Armut in der Aussenwelt, verborgene Gegenden, Örter — auch »Unterwelt«, Nachtmilieu

AS/AS =
16°23'
= SO/ME03 = SO/KN01 = SO/UR04
Beziehungen zwischen ihr und Menschen, die als Objekt gesehen werden; direkter, unmittelbarer Kontakt mit diesen und den materiellen Dingen, die ihr dienlich sein sollen.
Jugend; jugendlich wirkende männliche Personen; Verstand, die Ratio; körperliche Kontakte und körperliche Unruhe; Nervosität

= MO/KR02 = MO/ZE05 = MO/PL04
Beziehungen zwischen ihr und einzelnen weiblichen Personen, Personengruppen und der Öffentlichkeit, öffentlichen Meinung.
damenhaft, selbständig, würdevoll, zielstrebig, willensstark, leidenschaftlich, geistiges Innesein; Umgang mit Behörden, Ämtern

= KN/SA06 = KN/HA01
Vorgänge und Beziehungen zwischen ihr und den Verbindungen die auch grenzbildend sind.
herabziehende Verbindungen; Kontakte zu Hehlern; dunkle, geheimnisvolle, verborgene Kontakte; sich in seinen Verbindungen isolieren und schliesslich sich von diesen trennen]


Ereignisse und Erlebnisse auf der Grundlage der zuvor beschriebenen differenzierten Beziehungen zwischen ihr und ihrer Umwelt oder Umgebung

    - Aszendent: engste soziale Umwelt
    - Widderpunkt: draussen, Aussenwelt, Allgemeinheit
    - Sonne: körperliche, materielle Umwelt und männliche Personen
    - Mond: weibliche Personen, Personengruppen und Öffentlichkeit
    - Mondknoten: Verbindungen und Grenzen

= ME/SA07
Reisen, unterwegs sein, unkonzentriertes Denken;
philosophieren, sich kurzfristig stark auf etwas konzentrieren

= VE/MA08: Liebe, Erotik, Sexualität

= MA/AP03: umfangreiche, friedfertige Tätigkeit

JU/ZE09 = JU/KR06 = JU/PO11
führende, leitende, kompetente Personen; sich selbst so sehen oder empfinden, sich dafür halten; Rechtsempfinden

= SA/UR01 = SA/PL03
Spannung, wie eine Feder unter Druck; langsam sich entwickeln, dann ruckartig oder sprunghaft eine andere Entwicklungsrichtung einschlagen

= UR/HA01: plötzlich Gemeinheiten erleben und sie auch verüben bzw. sich gemein geben; schikanieren

= NE/NE: unklar, rätselhaft, schwach, nebulös, hinterhältig, listig; transzendentale Angelegenheiten und Vorgänge

= PL/HA12: Abwärtsentwicklung, Niedergang; auf keinen grünen Zweig kommen

= CU/CU = CU/VU01
Gemeinschaft, Familie; Kunst; einflussreiche Gemeinschaft und Gesellschaft (gesellschaftlich relevante Gruppen)

= ZE/AD11 = KR/AD02 = VU/VU
schwerer Anfang; sich absondern, differenzieren, unterscheiden, abheben; Macht, Einfluss, Stärke, Kraft

Jeder dieser fünfzehn hervorgehobenen Abschnitte bildet eine Überschrift über mögliche Ereignisse und Erlebnisse und/oder Erfahrungen und/oder Taten und beschreibt eine konkrete Situation.

Scheinbare Widersprüche, wie sie Planetenbilder formulieren, z. B.:

MO/PO06 = MO/KR0201 = MC/VU10:
hohe geistige Einstellung, mit hochgeistigen Menschen oder Dingen/Vorgängen zu tun haben; grosses Feingefühl für Menschen oder Dinge oder:

UR/HA = WI/HA07 = MC/VU10:
unvermutete Ereignisse, die Todesopfer fordern; plötzlicher Mord; plötzlich in Gefahr sein; schwere Mordfälle ...

... sind keineswegs solche Widersprüche, sondern sind Teil ihrer Lebenserfahrungen mit anderen Personen. Diese Teile ihrer Gesamtheit gesehen, bewirken ein bestimmtes Verhalten in bestimmten Situationen.

Die Position des Neptuns (gegenseitige Fehleinschätzung, Heimlichkeiten, Misshelligkeiten, Auflösung, Intrigen, Unterlaufungen) im 1. MC- und 1. AS-Haus ist von ebensolcher Bedeutung wie die anderen Konstellationen, auch wenn sie hier im einzelnen nicht zusätzlich aufgeführt werden.


4. Zusammenfassung: Methodische Schlussfolgerung
Es gilt zu klären, unter welchen Umständen sie als Mutter Betroffene und in diesem Sinn auch »Opfer« zugleich hatte werden können.

Abbildung, Montag, 5. Mai 1980, Annas Todestag
Bachmeier,Marianne_1980_0505_MCp,KindTod.gif - Bild entfernt (keine Rechte)

SO-Bg. 28°34'22", gehört zum Lebensjahrsiebt SO/MA, November 1979 bis Februar 1986

SO/MA07 =
12°15'
AS/HA08 = MA/SA03 = MA/HA11 = UR/AD01 = PL/AD12 = HA/VU05
11°40' .. 12°32' .. 13°13' .. 12°34' .. 11°12' .. 11°14'

Misshelligkeiten, Todesfälle, Mord, tiefgründige Veränderung

SOp 10°54': KNs, KNt, MEs, SAs, URs, ZEt, APr, APp
deshalb APt 07°45': MOs, PLs, SAp, HAp, HAr

SOt 00°27': WIr, ASs, MOr, VEp, JUr, JUp, PLr, CUs, ADp, VUs
deshalb VEr 09°42': KNs, URs, KNt, ZEt

MCp 17°15': ASr, APs, ADt, VUp
deshalb APt 07°45': MOs, PLs, SAp, HAp, HAr

ASp 18°35': VEt, APs
deshalb VEr 09°42': KNs, URs, KNt, ZEt

Auswahl APt und VEr deswegen, weil in den Graden 09°42 + 07°45' = 17°27' die Summen von je zwei Faktoren im Orbis von MCp 17°15' liegen.

MCp/MCp
17°15'

    MAp+SAp = MEr+MEs = MCr+MEp
    6°14' .. 16°44' .. 16°23'

    Todesnachricht erhalten

    SAs+HAr = ASr+MEp
    18°14' .. 18°15'

    Todesnachricht erhalten

    MAp+SAp = MAp+HAp,
    16°14' .. 16°20'

    Tod durch Mord

    MAp+SAp = HAp+VUt
    16°14' .. 16°10'

    Tod durch abscheuliches Verbrechen, Mord

    VEr+HAp = MAp+HAp
    16°52' .. 16°20'

    Sexualdelikt

    MOs+VEr = MOs+URs
    16°39' .. 16°49'

    ich als Mutter, mein Kind, ich ausserordentlich erregt

    SAp+URs = MOs+URs
    16°56' .. 16°49'

    innere Spannung, ausserordentlich erregte Gemütsverfassung


Der Ablauf des Geschehens
Am Tag der Ermordung ihrer Tochter Anna (am 5. Mai 1980) verschläft Marianne Bachmeier, wird von ihrer Tochter geweckt, Annas Hose ist eingerissen, die Mutter kann sie jetzt nicht nähen, es ist eh zu spät für die Schule, Anna bleibt zu Hause [Gebhardt, S. 142].
Der dort angeblich stattgefundene Dialog beschreibt die symbolische Bedeutung des Neptuns im 1. MC- und 1. AS-Haus: gegenseitige Unklarheiten über die Vorgänge um einen herum führen zu Widrigkeiten. Es mangelt an Wille und Entschlusskraft, die eigene Unsicherheit fordert schlechte Schicksalsereignisse heraus.

Was dann geschah: Ab Mittag spielt Anna auf der Strasse, wird von Klaus Grabowski angesprochen. Er wohnt in der Nachbarschaft, im selben Haus ihrer Freundin Diana. Anna geht mit zu ihm in seine Wohnung und wird am späten Nachmittag, gegen 17 Uhr, von ihm erdrosselt. Währenddessen bereitet sich die Mutter sorg- und arglos auf ihren Nachmittagstermin bei den »Lübecker Nachrichten« vor und fährt anschliessend zu dem befreundeten Ehepaar, das beabsichtigt, Anna zu adoptieren (Gebhardt, S. 143-146).

Am Abend, gegen 20 Uhr, als Anna immer noch nicht zu Hause ist, beginnen die Eltern, Marianne Bachmeier und ihr Lebensgefährte Christian, Anna zu suchen. Der Suche schliessen sich Freunde und Bekannte an. Inzwischen war Klaus Grabowskis Verlobte zur Polizei gegangen und meldete den Mord an Anna, den ihr Grabowski gegen 18 Uhr gestanden hatte. Gegen 19 Uhr fuhr Grabowski mit dem Fahrrad, auf dem Gepäckträger ein Karton, in den er die tote Anna gelegt hatte, an Lübecks Stadtrand, nahe dem Elbe-Trave-Kanal. Dort legte er den Leichnam in eine Mulde, bedeckte sie notdürftig mit etwas Erdreich und Ästen. Danach fuhr er nach Hause zurück, traf dort seine Verlobte nicht an, schrieb ihr einen Brief, datiert mit „21:45", dass er in der Kneipe „Zum alten Zollen" sei. Dort wurde er gegen 22 Uhr verhaftet. In mehreren Verhören gestand er die Tat und führte am anderen Morgen die Polizei zum Fundort.

Wann Marianne Bachmeier benachrichtigt wurde, geht aus den Berichten nicht hervor. Denkbar ist, dass sie noch am späten Abend von der Verhaftung und dem Geständnis des Mörders erfahren hatte. Zur Identifizierung am nächsten Vormittag hatte sie nicht die Kraft, sie schickte die Freundin.

Wie ihr nach der Gewissheit zumute gewesen sein musste, lässt sich astrologisch leicht nachvollziehen: bestürzt, unruhig, todtraurig und grosse Hassgefühle gegen das, was man ihr angetan hat. Das summiert sich zu einer gewaltigen Empörung, die sie nicht in richtige Bahnen zu lenken vermag. Sie reagiert auch nicht so, wie die meisten Menschen reagieren würden (Gebhardt, S. 145ff.).

Sie wird etwa so empfunden haben: mit dieser schrecklichen Tat hat jemand ihr erbarmungslos gezeigt, dass sie die Schwächere ist. Das Verhalten der Behörden und Amtspersonen, der Justiz als Instanz und die gültige Rechtssprechung — das alles zusammen legte sich auf sie wie ein massiver, gewaltiger Druck (sie fühlte sich seelisch-geistig vergewaltigt und assoziierte das mit den bereits mehrfach erlebten physischen Vergewaltigungen (Gebhardt, S. 23, 24). Es war ihr unmöglich, tatenlos der weiteren Entwicklung zusehen zu müssen. Sie musste handeln. Sie wollte Gleiches mit Gleichem vergelten, genau nach dem Muster verfahren, wie sie bisher stets verfahren hat: in ihrer Kindheit, Jugendzeit, mit Eltern, Geschwistern, eigenen Kindern, Freunden, Ehepartnern, Bekannten. Gebhardt beschreibt über zehn Konfliktsituationen dieser Art. So z. B. die mit ihrem Stiefvater, der sie fürchterlich verprügelte, weil sie provozierend wesentlich später nach Hause gekommen war (Gebhardt, S. 17-22). Dazu passt der von ihm angeblich stammende Satz „Dich bieg' ich auch noch hin." (Gebhardt, S. 21)

Die Worte spiegeln ziemlich exakt im Leben das wider, was astrologisch symbolisiert wird mit dem Planetenbild MC/VU = AS/VU: die gegenseitigen Machtstrukturen dienen beiden Seiten als Reizmittel.

Tochter Anna ist einem Sexualmörder zum Opfer geworden. Somit gehört der Komplex »Erotik und Sexualität« ebenfalls zu diesem sich jetzt verdichtenden Ziel, unbedingt, von niemandem sich aufhaltend, Selbstjustiz üben zu müssen, sich rächen zu wollen.

Welche himmelhochjauchzende und zu Tode betrübte Rolle dieser Lebensbereich bei ihr bisher gespielt hatte, wird von Gebhardt einzeln aufgezählt (S. 23, 30-36, 43-45, 49-63).

Die astrologischen Symbolik, angezeigt von mehreren Planetenbildern, beschreiben:

VE/MA08 = MA/AP = WI/VE = NE/NE = UR/HA = PL/HA = KN/HA
ergänzend die Hausstellung der Venus, zusammen mit Merkur und Hades, im 8. MC-Haus.

Die Beschreibung spiegelt diese Lebenssituation wider — eingebettet in das Ich/Du-Verhältnis, beschrieben mit

    MC/VU10 = MC/CU01 = AS/VU = AS/CU
    = UR/HA01 = VE/MA08
    Ermordung einer weiblichen Person; Sadismus; Lustmord

    = MC/VU10 = MC/MC
    einer gemeinen, niederträchtigen Tat ausgesetzt sein ...

    = AS/VU09
    durch das Verhalten des anderen als Aufforderung sie auch selbst begehen.


Sie sah den Mord an ihrer Tochter auch als einen Lustmord an sich selbst — und dieser ausgerechnet von einem Personentyp verübt, den sie in der Vergangenheit stets so selbstsicher und selbstbewusst (innerlich stark) glaubte im Griff gehabt zu haben.

Im Hinblick darauf, dass sie meint, grundsätzlich der Gewalt des anderen ihre Gewalt entgegen setzen zu müssen und überzeugt ist, nur auf diese Weise sich durchsetzen zu können, plante sie die Tat: den Mörder ihrer Tochter eiskalt und mit innerer Freude oder Genugtuung umzubringen = SO/ME = UR/HA = VE/MA, verstandesgemässes Denken anwenden, um eine solche Tat begehen zu können).

Mit dieser Tat der Selbstjustiz wollte sie sich auch abheben von anderen Menschen, sowie ihre eigene Auffassung von Recht und Strafe (= JU/PO, Rechtsempfinden) zum Ausdruck bringen.

Es liefen nun alle zuvor aufgezählten Anlagen und Fähigkeiten, Fäden gleich, auf den einen Punkt zusammen: Ich will den Mörder meiner Tochter selbst richten (erschiessen). Dazu habe ich ein fundamentales Recht und kann zugleich aller Welt beweisen, dass ich letztlich doch die Stärkere bin. Das ist meine Art mich in dieser Welt zu behaupten und durchzusetzen. Sie erklärte sich zur Richterin, die auch vollstreckte.


Abbildung, Freitag, 6. März 1981, M. Bachmeier erschiesst Klaus Grabowski
Bachmeier,Marianne_1981_0306_MCp,Selbstjustiz.gif - Bild entfernt (keine Rechte)

SO-Bg. 29°22'

SOp 11°42': KNs, MEs, SAs, URs, ZEt, APr, APp
    deshalb APr 11°14': ZEr


SOt 08°12': MOs, MOt, JUt, SAp, SAt, PLs, HAp, ZEr, ZEp, KRr, KRp, APt, POr, POp
    deshalb KRt 06°30': WIs, SAp, HAp, HAr


MCp 04°44': SOr, KNr, MEr, MEt, MAs, SAr, URr, URp, ADs
    deshalb MAr 19°41': MAr
    deshalb URt 15°07': MAt, URt, ZEs, KRs, NEp, MCr, NEr


ASp 01°01': WIr, ASs, MOr, MOp, VEp, VEt, PLr, PLp, PLt, VUs

Auswahl
KRt und MAr deswegen, weil in den Graden KRt 06°7° + MAr 19°41' = 26°41' - 22°30' = 04°11 die Summen von je zwei Faktoren im Orbis von MCp 04°44' liegen.

URt und APr deswegen, weil in den Graden URt 15°07' + APr 11°14' = 26°21' - 22°30' = 03°51' die Summen von je zwei Faktoren im Orbis von MCp 04°44' liegen.

    MCp/MCp =
    04°44'

    MAr+SAp = MAr+HAr = MAr+HAp
    04°19' .. 03°57' .. 04°21'

    Tod durch Mord

    URt+ZEt = MAt+ZEt = MEs+NEr
    04°32' .. 03°34' .. 04°25'

    Schusswaffe, heimtückisch

    MCr+ZEt = SOp+URt
    04°06' .. 04°19'

    ich verfolge mein Ziel, Überraschungsmoment


Schlussfolgerung
Astrologisch gesehen ist Marianne Bachmeier für ihre Tat voll verantwortlich zu machen. Sie hat diese Tat geplant, den Moment des Handelns sorgfältig ausgewählt, wobei sie sich von spontan auftretenden Ereignissen ebenso leiten liess, wie von ihrer eigenen innerlichen Unruhe. Sie ist intuitiv im für sie richtig erfassten Moment zur Ausführung übergegangen: am 6. März 1981. Gebhardt schreibt: „... Dritter Verhandlungstag gegen Klaus Grabowski, angeklagt wegen Mordes, begangen an dem Kind Anna Bachmeier. Bevor das Gericht an diesem Morgen zusammentritt, nimmt Marianne Bachmeier das Recht in ihre Hände ...", (S. 195). Sie handelte aus eigener Machtvollkommenheit (= MC/VU).


5. Ausblick: Wie wird es weitergehen mit Marianne Bachmeier?
Diese Fragestellung verbindet die Humanwissenschaften mit der Astrologie. Auch wird nach dem weiteren Schicksal gefragt:

    -Wie kann sie resozialisiert werden?
    -Wie kann die Wiederholung des Verbrechens verhindert werden?
    -Was braucht Marianne Bachmeier in der Zukunft?
    -Wer kann ihr helfen, sie begleiten oder ihrem Leben eine stabile Richtung geben?


Aufgrund der am Anfang ausgeführten Erläuterungen, wird der in den gegenseitigen Machtstrukturen des Ichs und Dus liegende Konflikt mit einem ihr entgegenkommeden Urteil nicht aus der Welt geschafft.

Es geht bei Marianne Bachmeier um die Einsicht, dass ihre Vorstellung von Recht und Ordnung eine andere ist, wie die der Gesellschaft. Sobald sie es auf einen Kampf ankommen lässt, wird sie diesen stets schicksalhaft verlieren, also das Nachsehen haben. Je härter die Auseinandersetzung wird, um so härter trifft es sie.

Das zu erwartende Urteil

Astrologisch betrachtet kann sie mit einem verhältnismässig milden Urteil rechnen. Diese Prognose beschreibt das Planetenbild

    JU/JUs = MC/JUr, Glück
    und
    JUt im 3. MC-Haus, Glück im Alltag


Wie sie dazu steht
Das milde Urteil macht sie waghalsiger. Zufriedenheit, Glück, Harmonie und eigene Sinnfragen des Lebens zu finden, werden möglich, weil sie besagte Einsicht (Akzeptierung dieser speziellen Machtstrukturen) gewinnen wird. Ein langer Weg, weil sie lange daran festhält, lieber zu brechen, als sich zu beugen, lieber zu sterben, als etwas zu erdulden.

Wie man ihr gerecht wird
Wer ihr gerecht werden will, indem er sie in ihrer Persönlichkeit respektiert, wird sich auch damit beschäftigen müssen, dass sie sehr unter ihren unglücklichen Liebesverhältnissen und den damit verbundenen Betrübnissen und Widerwärtigkeiten leidet (in den 8. MC-, AS-, WI- und SO-Häusern: Merkur, Venus, Neptun, Hades, Kronos).

Da zugleich auch immer das Du, der sie begleitende und umgebende Mitmensch einbezogen wird, muss auch für diesen in diesem Schicksal ein ähnlicher Sinn gesehen werden wie für Marianne Bachmeier.

Astrologie lehrt, dass einer von beiden stets etwas mehr Einsicht hat — und damit auch das Mehr an Möglichkeiten. Das ist hier in dieser konkreten Konfliktanlage der Mitmensch, der zu ihrer engsten sozialen Umgebung gehört. Solange bei ihr Verstehen und Einsicht für eigenes Handeln fehlen, muss der andere ausgleichend wirken. Der Mitmensch muss also viel übernehmen. Ansonsten werden beide sich lange quälen und leiden.

Anmerkung
Die astrologische Begutachtung wurde vom Verfasser am Dienstag, 15. Januar 1983, 19-21 MEZ, im Institut für Astrologie, freier Arbeitskreis für Lehre und Forschung, in Kulturgut Astrologie e. V., Freiburg/Breisgau, vorgetragen. Der Vortrag erschien als Artikel in „Berner Astrologische Zeitschrift", 6. Jahrgang, Nr. 2, 05.08.1983, S. 3-12
Marianne Bachmann wurde am 2. März 1983 zu sechs Jahren Gefängnis wegen Totschlags verurteilt. 1985 wurde sie vorzeitig entlassen.

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Benutzte Literatur
Alfred Witte, Hermann Lefeldt: Regelwerk für Planetenbilder, 5. Auflage, Hamburg 1959
Hermann Lefeldt: Methodik der astrologischen Häuser, Hamburg 1962

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Quellen
[1] Der wissenschaftliche Streit darüber, ob nur Vererbung oder nur Umwelt, beides zusammen gleichstark oder mal das eine und mal das andere stärker den Menschen beeinflussen und prägen, hält an.
Johannes Schlemmer: Der neue Streit ums Milieu. Quelle und Meier, Heidelberg 1978
Wolfgang Böhme, Hrsg., Mensch und Kosmos, Herrenalber Texte, 33, Karlsruhe 1978
Charles Hampden-Turner: Modelle des Menschen. Ein Handbuch des menschlichen Bewusstseins, 223 Seiten, 6940 Weinheim, 1982

[2] Dietrich von Heymann: Wo ist der rote Faden? Lehrian Verlag, Wittnau/Breisgau, 1981-1988, ISBN 3-924770-02-6, S. 117, 119, 137, 143ff
[3] Herbert Braun: Die Problematik einer Theologie des Neuen Testaments, in: Zeitschrift für Theologie und Kirche, Seite 18, 1961
[4] Heiko Gebhardt: Annas Mutter. Die Geschichte der Marianne Bachmeier, die im Gerichtssaal den Mann erschoss, der ihr Kind umgebracht hatte. Der minutiöse Bericht über eine menschliche Katastrophe. 238 Seiten, Paperback, STERN-Buch, Verlag Grüner + Jahr AG & Co., Hamburg, 1. Auflage, 1982, Seite 17-22, 23, 24, 142, 143-146. und Bertelsmann, 221 S., TB 1111, Gütersloh 1985

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Weitere Informationen unter Marianne Bachmeier, Wikipedia, mit zusätzlichen Links ... - http://de.wikipedia.org/wiki/Marianne_Bachmeier


Karsten


 
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zuletzt bearbeitet 26.01.2014 | Top

   


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