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6.1 Prognose: Einzelfaktoren und Halbsummen

#1 von felix , 01.06.2012 02:35

Hallo Karsten,

bei Direktionen und Transiten verwendest du (z.B. in deinem Beitrag über Anette Schavan)
hauptsächlich Einfaktor-Planetenbilder
(also nur Halbsummen wie VEv/VEv oder MAt/MAt aus nur einem Faktor).
Dies scheint sinnvoll zu sein, da ansonsten die vielen laufenden und vorgeschobenen
Halbsummen sehr unübersichtlich sein können.


Mir scheint auch, daß Witte überwiegend über Einfaktor-Planetenbilder, also bestimmten
Winkeln/Aspekten zwischen jeweils zwei Faktoren, die Transneptuner bestimmt hat.
Jedenfalls beschreibt er in seinen Transneptuner-Artikeln, was der neue Transneptuner
typischerweise bei einem Quadrat mit Neptun oder einer Verbindung mit Jupiter
tut. Wenn man einen völlig neuen astrologischen Faktor dagegen dingfestmachen wollte,
indem man für jede Position, die man ausprobiert, gleich sämtliche Halbsummen berücksichtigt,
dann wird man womöglich wahnsinnig.
Mit der Verwendung von Einzelfaktoren-Planetenbildern scheint mir die Bestimmung eines
Transneptuners eher vorstellbar.

Andererseits werden die restlichen vorgeschobenen und laufenden Halbsummen
von anderen Autoren (z. B. Sporner) wahrscheinlich nicht ohne Grund verwendet,
weil sie Informationen enthalten, die in den Einzelfaktoren-Verbindungen nicht enthalten sind.

Was zeichnet die beiden Herangehensweisen nun aus, und wie ist das Verhältnis dieser
Herangehensweisen zueinander. Ist es so, daß die Einzelfaktoren-Verbindungen einerseits
besonders stark wirken und deswegen besonders markante Ereignisse beschreiben?
Und stellen die restlichen Halbsummen gegenüber den Einzelfaktoren so etwas wie
präzisierende Zusatzinformationen dar?
(Wobei eine Anhäufung von Halbsummen, die z.B. eine große Erfolgssträhne
oder schwere Krankheit umschreiben, auch ohne Einzelfaktorenbilder eine starke
Wirkung haben können?)

Viele Grüße

felix

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RE: 6.1 Prognose: Einzelfaktoren und Halbsummen

#2 von Karsten , 01.06.2012 11:23

Hallo Felix,

Halbsummen aus Einzelfaktoren ...

... sind mit denen aus zwei Faktoren gleichwertig. Ihre Bedeutung dagegen ist natürlich unterschiedlich.

Besonders markante Ereignisse beschreiben Halbsummen mit Einzelfaktoren genauso wie solche mit zwei Faktoren. Sie sind gleichwertig.

Deshalb auch werden präzisierende Zusatzinformationen von beiden Gruppen angezeigt. Es gibt formal keinen Unterschied. Der Unterschied liegt in der Zusammensetzung, die das Relative beschreibt, ausgehend vom Radix.

Drei Beispiele
Wenn ein mehrfacher Milliardär 1 Million verliert, dann ist das für ihn ein Verlust - der ihn aber materiell nicht schmerzt, höchstens sein Ego verletzt (demütigt, vielleicht weil er reingelegt wurde, sich verspekuliert hat).

Wenn ein Topverdiener, mit 4.000 Euro netto, Rentner wird, nun 1.900 Rente bekommt, sich seine Frau von ihm scheiden lässt und er ihr wegen des Versorgungsausgleich 600 Euro abgeben muss, so dass ihm 1.300 Euro bleiben, dann ist das für ihn eine herbe materielle Einbusse, die ihn zwingt, seinen bisherigen Lebensstandard erheblich einzuschränken.

Die Gesundheit eines Menschen ist ebenso zu betrachten, die, wie bekannt, abhängig von seiner Gene ist. Entsprechend relativ wirkt sich eine Krankheit aus. Ausgehend vom Radix (mit der MC-Achse beginnen) lässt sich das beschreiben.


Prognose, Ablaufdiagramm

Wenn ich in den verschiedenen metagnostischen und prognostischen Arbeiten mit den Einzelfaktoren (SOp, SOt, MCp, ASp) beginne, dann aus einem praktischen Grund: der Anfang ist gemacht mit jenen Faktoren, die Jahr und Tag anzeigen.

Die Fortsetzung mit dem nächsten Einzelfaktor, vielleicht Jupiter t, ist eine willkürliche Selektion. Genauso gleichwertig ist auch die Halbsumme t, die in Jupiter t liegt. Wenn ich das bisher nicht gemacht habe, dann deshalb, weil mir die weitere Selektion im Ablaufdiagramm noch nicht bekannt ist. Dazu gehört die programmierbare Technik. An diesem Punkt können kommende Generationen noch viel forschen, probieren und experimentieren. Wir sind am Anfang, nicht am Ende.

Wie aus dem bisherigen noch sehr einfachen Ablaufdiagramm ersichtlich, scheint die strukturelle Vorgehensweise richtig zu sein, wenn ich die Frage beantworten will, „Was geschieht heute?"

Transneptuner

Wie Witte die Transneptuner bestimmt hat, beschrieb er teilweise in seinen Artikeln. Des weiteren gibt es ein paar Äusserungen darüber von Friedrich Sieggrün und Ludwig Rudolph. Darüber hinaus gehende Annahmen bleiben trotzdem spekulativ. Letztlich bleibt es ein Geheimnis.

Viele Geister haben sich mit der Frage beschäftigt: Woher hat jemand das, was ihn ausgezeichnet? Warum ist gerade dieser Mensch auf die Idee oder den Einfall gekommen und nicht andere?

Einstein schreibt an seine Frau Mileva, „Ich sitze im Zug und da fällt mir ein ..."

Wie führen Intuition und Inspiration zu einem Ergebnis in der Dichtung und Musik, Malerei und Architektur, Physik und Technik, Biologie und Medizin, Chemie und allen anderen Wissenschaften? Schliesslich bereichern alle diese Ergebnisse die Kultur der Menschheit.

Würde man unbedingt verstehen wollen, wie Einstein auf die Relativitätstheorie gekommen ist, hätte man keine Zeit mehr für deren Anwendung.

Erklären kann man sich viel, aber die letzte Frage bleibt unbeantwortet, deshalb widmet man sich der Anwendung im Alltag. Die Bestätigung tröstet über das letztlich Unerklärbare hinweg.

So ist es mit den Transneptunern: Die Bestätigung hat für mich ein höheres Gut als die Erklärung, wie Witte und Sieggrün darauf gekommen sind.

Deutung
In seinen Artikeln beschreibt Witte, wie er u. a. aufgrund seiner Farbenlehre zu den Deutungen kommt. Beispiel:

[list]- Mars, orange
- Neptun, grünblau

- Mars + Neptun, weiss - komplementär Farben, deshalb Bedeutung: Vernichtung[/list:u]

Siehe Wittes Artikel, zum Download bereit gestellt,

[list]- „Betrachtungen über Farbe, Zahl und Ton" (1913)

- „Der 2. Transneptun-Planet „Hades" (1924)[/list:u]


Wittes Theorie, niedergelegt in seinem „Regelwerk für Planetenbilder", 1. bis 3. Auflage, später fortgeschrieben von Lefeldt, 4. und 5. Auflage, siehe dort besonders den Abschnitt „Der Deutungsaufbau des Planetensystems", S. 84-99, enthält vorhergesagte Bedeutungen, die jedermann anhand von Tatsachen überprüfen kann.

Damit lässt sich Astrologie wissenschaftlich betreiben - weshalb Astrologie noch keine von der weltweiten Wissensgemeinschaft anerkannte Wissenschaft sein muss.

Karsten

 
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RE: 6.1 Prognose: Einzelfaktoren und Halbsummen

#3 von felix , 03.06.2012 22:21

Hallo Karsten,

vielen Dank für die Antwort.
Einige Punkte sind mir noch nicht ganz klargeworden:

1)
im zweiten Abschnitt hast du geschrieben von der Beschreibung des Relativen.
Das ist mir nicht ganz klar geworden.
Ist das so zu verstehen, daß die durch Einzelfaktoren beschriebenen Ereignisse immer
zu den persönlich einschneidenderen gehören, so wie die Einkommenseinbuße für den Rentner
(im Gegensatz zu dem leicht zu verschmerzenden Geldverlust des Millionärs)?

2)
Dann hast du also empirisch festgestellt, daß die Einzelfaktoren für die Ereignisse
in der Regel schon eine hinreichende Beschreibung liefern?
Denn prinzipiell können Ereignisse auch nur durch mehrere Zweifaktoren-Halbsummen
angezeigt sein (so daß sie u.U. bei den Einfaktoren gar nicht zu sehen sind).
Falls meine Vermutung unter 1) richtig sein sollte, könnte das erklären, warum
Einzelfaktoren für den praktischen Gebrauch des Ablaufdiagramms meistens ausreichen

3)
Zu der Frage, wie Alfred Witte seine Transneptuner gefunden hat:

Meiner Meinung gehört es zu einer Wissenschaft auch dazu, daß nichts darin völlig
"vom Himmel fällt".
Bei Einsteins Relativitätstheorie z.B. ist sehr wohl ein Weg angebbar, über den man
vom Wissenstand Ende des 19. Jahrhunderts zur Relativitätstheorie kommen kann
(nur mal ganz grob skizziert):
- physikalische Überlegungen zeigen, daß es kein absolutes Bezugssystem geben kann
- Experimente (Michelson-Morley) zeigen, daß es keinen Äther im Sinne eines
"absoluten Bezugssystems" gibt
- Die Lichtgeschwindigkeit ist konstant - folgt aus der klassischen Elektrodynamik
- Aus diesen Grundannahmen läßt sich die Spezielle Relativitätstheorie ableiten
Daraus kann man zwar nicht ableiten, warum ausgerechnet Einstein und nicht Hertz
oder Lord Kelvin auf diesen Trichter gekommen sind. Damit lassen sich auch nicht sämtliche
geheimen Gedanken Einsteins angeben (oder der konkrete Wortlaut seiner Diskussionen mit
seinem Freund Besso, die eine große Rolle gespielt haben sollen).
Dennoch ist die Relativitätstheorie dadurch keine "Offenbarung" , die gänzlich vom Himmel fällt
und der Weg dahin im Dunklen liegt.

Dies möchte ich anhand der Transneptuner deutlich machen:

Bei der Entdeckung der Transneptuner geht es (z.B. laut S. 71 Regelwerk) letztendlich darum
daß die bekannten Planeten und deren Verbindungen viele Ereignisse nicht oder nur
ungenügend beschreiben.
Wittes Annahme: es gibt weitere Planeten jenseits des Neptun, die diese Ereignisse beschreiben
Deren Bedeutung kann Witte aus gewissen Analogie-Überlegungen heraus angeben,
aber dessen Positionstände müssen experimentell gefunden werden.

Ein wesentlicher Punkt für die Durchführung dieses Programms ist die Aussage (RW S. 71):
Betrachtet man Ereignisse einer bestimmten Art (z.B. Ereignisse, die mit Cupido zu
tun haben), die nicht durch die bekannten Planeten beschrieben werden,
dann lassen sich diese Ereignisse auf ganz bestimmte Punkte im Horoskop führen.
Erst wenn dieser Punkt eindeutig bestimmt werden kann, kann überhaupt gesagt
werden:
1) Ja, diese Ereignisse lassen sich einem ganz bestimmten wirksamen Punkt
zuordnen
2) Der Transneptuner befindet sich an diesem Punkt

Danach kann die Prozedur auf spätere oder frühere Jahre ausgedehnt werden, um fortlaufende
Positionen zu ermitteln. Diese Positionen befinden sich aber in der unmittelbaren Nähe und sie
müssen nicht jedesmal neu auf dem gesamten 360°-Kreis gesucht werden.

Mit eingehenden Untersuchungen der Planetenbilder können diese Positionen dann verifiziert werden.

Diese letzten Schritte scheinen mir nicht mehr so schwierig sein wie der erste Schritt, die
Planetenposition überhaupt zu identifizieren. Dieser erste Schritt jedoch, die Zurückführung
von "nicht passenden" Ereignissen auf wenige ganz bestimmte Punkte im Horoskop, ist für mich der
eigentliche Knackpunkt und wahrscheinlich die "schwierigste" Leistung

Wenn ich sage, so etwas sollte in einer Wissenschaft nicht einfach vom Himmel fallen,
meine ich damit, daß auch diese "schwierigste" Leistung nachvollziehbar sein muß.
Das heißt nicht, daß man sagen kann, welche Horoskope Witte im einzelnen untersucht hat.
Aber es müßte eine Vorgehensweise angebbar sein, mit der diese markanten Punkte im
Horoskop identifizierbar sein können
(z.B. identifiziere zuerst die Positionen anhand von Einzelfaktorenplanetenbildern und
überprüfe das Ergebnis dann anhand der restlichen Planetenbilder).

Angenommen, du würdest auf eine ausgefallene Art von Ereignissen kommen, die sich auch durch
die bisherigen Transneptuner nicht beschreiben lassen könnten. Falls die durch einen weiteren
Faktor beschrieben werden, dann müßte es auch für dich und andere gute Astrologen
möglich sein, nach diesem Verfahren die Position dieses Punktes herauszufinden,
ohne dich in Zweideutigkeiten zu verzetteln.
(Beispiel Teilchenphysik: Auch da können Wissenschaftler, die nicht alle Einsteins sind,
aufgrund gewisser bekannter Vorgehensweisen neue Teilchen entdecken, während die
Pioniere auf diesem Gebiet diese grundlegenden Methoden entwickelt haben.)

Der auf S. 71 erwähnte Astrologe (offenbar nicht Hamburger Schule) hat ja auch schon wirksame
Punkte identifizieren können. Diese waren allerdings Halbsummen und noch nicht die
zugrundeliegenden elementaren Faktoren. Dies beschreibt auch die Schwierigkeit, nicht nur
irgendwelche Halbsummen als wirksame Punkte zu finden, sondern die elementaren Faktoren
herauszuschälen.

Viele Grüße

felix

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RE: 6.1 Prognose: Einzelfaktoren und Halbsummen

#4 von Karsten , 04.06.2012 02:25

Hallo Felix,

1. Radix
Jedes Ereignis steht in Beziehung zum Radix. Was dort angelegt ist, wird durch ein Ereignis manchmal scheinbar „ausgehebelt" - um etwas später wieder auf das Normalmass zurückzukehren (vgl. Beispiel „Lottomillionär!)

2. Prognose
Einzelfaktoren sind den Halbsummen gleichwertig. Sie beschreiben als Ausgangspunkt für die dann folgende „Kette" in der Regel das Ereignis. Wie man zu differenzierteren Beschreibungen kommt, versuche ich an den bisher hier im Forum vorgestellten metagnostischen und prognostischen Beispielen darzustellen.

Da liegt natürlich die Aufforderung, anstatt mit Einzelfaktoren auch mit Halbsummen als Ausgangspunkt ebenso zu verfahren. Wenn ich das bisher selten dargestellt habe, dann aus praktischen Gründen. Ich habe noch kein Verfahren entwickelt, aus den rund 450 Summen und 450 Halbsummen in der jeweiligen Achse die relevanten 5 bis 10 Planetenbilder herauszufiltern. Für die SOp-, SOt-, MCp- und ASp-Achsen ist es mir gelungen, wie ich meine. Das ist doch schon mal etwas. Mögen kommende Generationen hier anknüpfen und verfeinern. Unsere „Astrologie von morgen" bietet als offenes System sich an, sich zu entwickeln, im Sinne von „auswickeln".

3. Transneptuner
Nichts fällt „vom Himmel". Ich behelfe mich mit der Annahme, der „Himmel" bedient sich einzelner.

[list]Was macht denn Einstein so einmalig? Oder Röntgen? Oder Nikolaus Otto? Oder Rudolf Diesel? Oder Brüder Wright? Oder die Entdecker der Planeten Uranus, Neptun und Pluto? Oder all die anderen wie Mozart, Bach, Beethoven, Picasso, van Gogh, Monet usw., oder Goethe, Schiller, Lessing, Hesse, Thomas Mann usw., usw?

Oder Witte? Natürlich lag alles „in der Luft" - aber die Kollegen kamen nicht drauf. Einige prozessierten und betonten ihre Vorarbeit, ihre Vorleistungen - aber den letzten, entscheidenden Punkt setzten die einen.[/list:u]

Wir stehen alle auf den Schultern unserer Vorfahren, haben also die gleichen Chancen - und trotzdem, dieser eine Mensch unter den vielen traf den Punkt, ich meine sogar, er sollte ihn treffen. Das sollte zu seinem Schicksal gehören.

Das im RW auf S. 71 und anderswo ähnlich Geschriebene meinte ich mit „Erklärungen klingen plausibel, aber letztlich beantworten sie nichts genügend."

Es gab nicht nur Witte, der mit Astronomie und Himmelsmechanik vertraut war - aber er war der einzige, der bestimmte Schlüsse zog, auf die die anderen nicht kamen. Warum gerade er? Die letzte Frage kann ich nicht beantworten.

Reinhold Ebertin schrieb
[list]„Wir möchten grundsätzlich betonen, dass die Hamburger Schule kein starres System ist, dass diese Methode auch nicht fertig ist. Gott sei Dank ist sie so entwicklungsfähig, dass sich gar nicht genug Forscher damit befassen können, um wieder neue Ergebnisse zu erzielen."[/list:u] („Mensch im All", 9. Jahrgang, Dez. 1936, Heft 3, S. 66)

Zu den „neuen Ergebnissen" gehören auch Sackgassen, ein in allen Wissensgebieten anzutreffender normaler Vorgang.

Heinz Kahl schreibt in seinem Bericht über den 15. Astrologenkongress in Berlin, 1.-7. September 1936, u.a.
[list]„Nun, es wurde gesagt, wenn die Planeten Wittes richtig sind, — dann ist er der genialste Mensch, den es auf astrologischem Gebiete je gegeben hat, denn er hat seine Planeten nicht durch Störungen bekannter Planeten gefunden, sondern aus dem Horoskop!" — [/list:u]
(„Mensch im All", 9. Jahrgang, Januar 1937, Heft 4, S. 109)

Beispiele, Transneptuner, Halbsummen, Planetenbilder
Zu dem auf S. 71 unten erwähnten Astrologen (offenbar nicht Hamburger Schule) sind mir von Ludwig Rudolph, der den Text verfasst hat, keine Angaben bekannt. Ebenso kenne ich nicht den Vorgang, kenne keine Daten usw., weshalb ich Rudolphs Angaben nicht nachvollziehen kann.

Nachvollziehbar sind Beispiele, die in „Mensch im All" (9. Jahrgang, Dez. 1936, Heft 3, S. 69) als Lösungen der fünften Arbeitsaufgabe veröffentlicht wurden, bei denen es um den Transneptuner ZEUS ging.

Zitat Anfang
[list]„In der fünften Arbeitsaufgabe wurde gefragt, was für eine Katastrophe eine Native an einem bestimmten Tage erlebt hat. Von 12 Bearbeitern haben 8 auf eine Brandkatastrophe geschlossen, einer auf Gefahr durch heisses Wasser, nur drei Lösungen waren falsch. Dieses Ergebnis, bei dem einschliesslich der einen halbrichtigen Lösung etwa 70 % Treffer angenommen werden können, war nur möglich dadurch, dass der Transneptunplanet Zeus mit in Rechnung gestellt wurde."
„Die in diesem Heft veröffentlichte Lösung der 10. Arbeitsaufgabe konnte wiederum nur auf Grund des Zeus richtig gelöst werden. Die alten Methoden hatten hier fast völlig versagt. Dass die Transneptuner einer gewissen Berechtigung nicht entbehren, kann an vielen Beispielen nachgewiesen werden."[/list:u]
Zitat Ende

Vielleicht geht Dir „ein Licht" auf, wenn Du Horoskope von Wissenschaftlern und Künstlern untersuchst, einmal die Transneptuner weglässt und dann wieder einbeziehst. Als Beispiel für Cupido möge der Artikel von Stuiber gelten, den ich nachgearbeitet habe, s.u. Beruf, Zwillinge.

Karsten

 
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RE: 6.1 Prognose: Einzelfaktoren und Halbsummen

#5 von felix , 05.06.2012 02:31

Hallo Karsten,

zu den Transneptunern:

Natürlich ist mir anhand der Beispiele aus der Literatur und auch meines eigenen
Horoskops aufgefallen, wieviele wesentliche Aussagen an den Transneptunern hängen.
Ließe man sie weg, käme einem ganz großen Kahlschlag gleich, weil dann so viele
wesentliche Aussagen wegbrechen würden.

Nur ist dies leichter zu sehen, wenn die Positionen bereits bestimmt wurden.

Die Frage, wie man darauf kommen kann, habe ich dagegen so gemeint:

Wenn man die Hypothese unbekannter astrologisch wirksamer Faktoren aufgestellt hat,
und dann aus dem Wust von Faktoren diese neuen Faktoren herausfinden möchte, dann
müßte man in einer methodischen Wissenschaft eigentlich eine Vorgehensweise angebe
können, wie jeder fähige und gründliche Astrologe deren Positionen bestimmen könnte.

Z. B. man bestimme die bei Direktionen/Transiten wirksamen Punkte A, B, C, ... , die
nicht den bekannten Faktoren zuzuordnen sind, aber bestimmte Bedeutungen haben
(z. B. Ereignisse, die etwas mit Familie und Ehe zu tun haben -> Cupido).
Dann kann man die Punkte darauf prüfen, ob sich aus einem Punkt (z. B. C) viele andere
Punkte als Halbsummen ergeben (z. B. A = Jupiter/C, B = Neptun/C usw ...)

Angenommen, du oder mehrere deiner Kollegen würden Anzeichen für einen
neuen Transneptuner finden (z. B. eine ganz bestimmte Art von Ereignissen, die
sich mit den bisherigen Transneptunern nicht beschreiben lassen).

Dieser neue Planet würde nicht nur selber einen markanten Punkt darstellen, sondern
über seine Halbsumme mit anderen Faktoren viele weitere wirksame Punkte darstellen.
Könntest du dann auch (notfalls nach Jahren der Auswertung) den einen "richtigen" Punkt
herausfinden, und wenn ja, auch eine Vorgehensweise dazu angeben?

Natürlich erklärt ein solches Schema nicht, wie Witte selber im Detail vorgegangen ist.
Sie ändert auch nichts daran, daß "überhaupt erstmal darauf kommen" mußte, was natürlich nicht
jeder konnte, noch kann man daran erkenne, warum ausgerechnet Witte ausgerechnet
auf so eine Idee kam.
(Wo doch alle anderen entweder ihre Art der Astrologie für vollkommen ausreichend hielten
oder aber überzeugt waren, daß es nur deswegen nicht richtig funktioniert,
weil es eh völliger Quatsch ist.)

Dennoch würde es zu einer methodischen Wissenschaft gehören, daß man man wenigstens
in Grundzügen angeben kann, wie die Bestimmung unbekannter Faktoren aufgrund
"nicht ganz passender" Ereignisse möglich wäre. Jedenfalls würde die Auffindung und
Auffindbarkeit der Transneptuner dadurch plausibler erscheinen.

zu den Halbsummen

Wenn du bei Ereignissen von über 400 Halbsummen pro Achse sprichst, meinst du damit
auch noch alle Mischungen zwischen Radix-oder Transitfaktoren (MAt/JUr oder CUv/SAt)?
Dies würden enorm viele Halbsummen werden.
In der Literatur (z.B. Sporner) werden Halbsummen der Form laufend/laufend, radix/radix usw.
angegeben. Es erscheint sinnvoll, die "gültigen" Halbsummen auf diese ungemischten Halbsummen
zu beschränken. Aber auch alle Halbsummen dieser Art belaufen sich pro Achse auf einige Dutzend.

Es gibt zwar die Richtlinie, daß Direktionen oder Transite niemals alleine Ereignisse auslösen können,
sondern nur, wenn sie zusammenwirken.
Man könnte auch sagen, daß Häufungen von Halbsummen im Sinne einer bestimmten Aussage
Ereignisse auslösen (z. B. viele Hades-und Saturnbilder, die auf eine schwere Zeit hindeuten).
Doch da erhebt sich die Frage: Wann kann man von einer "ausreichenden Häufung" sprechen.
Diese Art von Anhaltspunkt bleibt also schwammig ...

Wie man die relevanten Halbsummen auswählt, zählst du offensichtlich zu den noch offenen Fragen.

Ist es so, daß auch du solche Anhaltspunkte noch für zu schwammig und ungenügend hälst
und deswegen nach eindeutigeren Wegen suchst, um aus der Vielzahl an Halbsummen
diejenigen zu bestimmen, die tatsächlich etwas zu sagen haben?

Jedenfalls ist eine Auswahl notwendig. Wenn nämlich zuviele (z.T. sehr verschiedene)
Halbsummen etwas zu sagen hätten, dann würde ein völlig undefinierbarer Brei
herauskommen. Also muß selektiert werden, das aber möglicht wenig Willkür, am besten gar keiner.

Natürlich können Halbsummen unterschiedlichen Charakters auch unterschiedliche Lebensbereiche
betreffen. Aber auch diese müßten sich dann identifizieren lassen. Da gibt es ja echt noch viel
zu tun ...

Ich hoffe, ich schreibe dir nicht zu lang. Aber ich denke, andere Leser könnte dies auch
interessieren.
Ich finde auch schön, daß auch von anderer Seite allmählich Leben in dein Forum kommt.
Das hat es wirklich verdient.

Viele Grüße

felix

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RE: 6.1 Prognose: Einzelfaktoren und Halbsummen

#6 von Karsten , 05.06.2012 11:27

Hallo Felix,

zu Transneptunern
vielleicht helfen Dir hierzu die Artikel über die von Sieggrün gefundenen Apollon, Admetos, Vulkanus und Poseidon. Es sind nur wenige. Sie sind erschienen in der "Astrologischen Rundschau", in den "Neuen Sternblättern" und in "Mensch im All" (Fortsetzung von "Neue Sternblätter").

Halbsummen in der Prognose
Im Programm (siehe Software) WSL/Anwenden/WAS/Bewerten/MCp/MCp-Strukturanalyse ist die "Häufigkeit" berücksichtigt worden. Die Auswertung zur Frage, Was geschieht heute? liefert brauchbare Ergebnisse. Sie sind aber noch nicht ausreichend. Die hier im Forum vorgestellten metagnostischen und prognostischen Beispiele dagegen sind schon wesentlich besser.

Die Faktoren, ob r, p, s oder t sind zunächst als gleichwertig anzusehen, weil es keinen Grund gibt anzunehmen, dass ein "s"-Faktor, nur weil er das ist, wichtiger sei als ein p- oder t-Faktor. In den letzten hundert Jahren wurde das Thema vielfältig ergebnisoffen diskutiert, von allen Astrologierichtungen. Es gibt zwar Anhaltspunkte, aber noch kein Endergebnis.

Gesichertes
So wurden SOp (Jahr), SOt Tag), MOp (Monat) und MCp (Tag) und ASp (Ort, andere) als wichtige "Zeitanzeiger" von Witte richtig erkannt und in jedem Horoskop, ohne Ausnahme, bis heute bestätigt.

Eine weitere Auswahl vorweg zu treffen ist notwendig für die Option WANN. Grundlagen für die Forschung sind gelegt. Das ist schon mal wichtig. Man kann mit WAS ein Ereignis genau untersuchen. Die Analyse in WANN eingeben und dann eine Simulation, die ab Geburt beginnt, starten. Siehe Beitrag von Zachariel ... Fall Moshammer

Die Option WSL/Anwenden/ATP (seit Jahrzehnten erprobt und bewährt) bietet bereits heute die Möglichkeit, die "psychosoziale Dynamik" für den Tag exakt zu beschreiben und damit auch das Umfeld oder die Rahmenbedingung einer Prognose, ohne dabei das Ereignis konkret zu benennen.

Künftige Schwerpunkte
Es ist gut, sich weiterhin Analysefragen zu widmen, vor allem auch der von Lefeldt 1962 vorgestellten Theorie über die Auslösung (vgl. Methodik, S. 105, "Die drei Häuserpaare des Raumes ...") und die von Hans Prestin vorgestellte Bedeutung der Auf- und Untergänge (vgl. sein Artikel über das Kennedy-Attentat; s. a. Artikel im Download, KENNER).

Wie ich rückblickend feststellen kann, ist einerseits bis heute schon sehr viel erreicht worden, mehr als die meisten Menschen für möglich halten (vergleichbare Deutungsmethoden), andererseits gibt es noch Lücken, die die Forschung vorantreiben. Es bedarf neben den theoretischen Überlegungen vor allem viel Praxis. Sie nimmt Jahre in Anspruch.

Nach unserer aller Auffassung ist immer die Individualität zu beachten, also die MC- und AS-Verknüpfung, die in dem einen Fall nur so und nicht anders sein kann. Vor allem bei "astrologischen Zwillingen" und eineiigen Zwillingen und anderen Mehrlingsgeburten zeigen sich feine Unterschiede, trotz vieler Gemeinsamkeiten (z. B. Elternhaus). Beispiel: der eine Zwilling heiratet, der andere nicht, bei nur 8 Minuten Geburtszeit-Differenz. Solche Unterschiede in ihrer Feinheit herauszuarbeiten und daraus eine Gesetzmässigkeit abzuleiten, kann schon ein Menschenleben dauern.

Karsten

 
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