Aus Hermann Sporners Broschüre "Das Nürnberger Hochgericht" habe ich die von Ludwig Rudolph korrigierte Geburtszeit verwendet (17:28:30 WZ, MC auf 1°55' Löwe) und den MC sowie MC/AS angeschaut. Ich fand, diese Achsen paßten "wie die Faust aufs Auge". Insbesondere liegt der MC auf der "Dämonenachse" HA/VU. Auch Hermann Sporner hat in der Broschüre davon geschwärmt, daß man über Hitlers Horoskop ein eigenes Lehrbuch schreiben könnte (wohlgemerkt bei der dort angegebenen Geburtszeit).
Jedoch hast du eine um zwanzig Minuten spätere Geburtszeit herausbekommen (17:49:45 WZ und MC auf 7°04', Kenner09/2009) und diese offensichtlich hinsichtlich der Radixachsen, Direktionen und Transite für stimmig befunden. Die Dämonenachse liegt bei deinem Ergebnis immerhin auf MC/ME = MC/PO = SO (geistige Haltung Hitlers).
Deine Kollegin Heike Pott hat wiederum eine ganz andere Geburtszeit herausgefunden (ca. 17:08 WZ).
So haben drei erfahrene Astrologen der Hamburger Schule drei verschiedene Geburtszeiten herausgefunden, was in der Hamburger Schule prinzipiell auf drei völlig verschiedene Horoskope hinauslaufen kann. Und alle drei Astrologen haben ihr jeweiliges Ergebnis für stimmig und mit den biographischen Fakten übereinstimmende befunden.
Diese Tatsache scheint mir ein schwerer Schlag für die Hamburger Schule zu sein. Sie kann schlimmstenfalls so ausgelegt werden, daß alles nur Einbildung ist und der menschliche Geist Übereinstimmungen nur "hineinsieht". Dies paßt jedoch etwas schlecht zu den vielen passenden Beispielen aus der Literatur. Ein Horoskop, das gut zu einem Schulabbrecher und Sozialfall paßt, sollte auch nicht allzuleicht mit einem anderen Horskop verwechselt werden, das zu einem erfolgreichen Popstar paßt (ebensowenig wie ein erfolgreicher Chemiker mit einem Profifußballer)
Jedoch scheint die "richtige" Geburtszeit in manchen Fällen sehr uneindeutig zu sein, sonst könnten erfahrene Astrologen nicht in verschiedenen Meridian- und Aszendentenachsen so gute Übereinstimmungen mit dem Leben einer Person zu finden.
Bei Einstein dagegen finden sich sowohl bei dir als auch in den Hamburger Heften 1/2001 und Nr. 173 etwa die gleiche Geburtszeit (innerhalb von einem Grad). Nur Heike Pott liefert eine Geburtszeit, die einer Abweichung von mehreren Grad entspricht.
Was ist also von diesen Uneindeutigkeiten zu halten?
zu Hitlers Horoskop, insbesondere über seine Geburtszeit, liegen mir 31 Artikel vor, erschienen in den 1920er und 1930er Jahren, in den Zeitschriften „Astrologische Rundschau", „Astrologische Blätter, „ZENIT", „Mensch und Schicksal", „Neue Sternblätter" u.a. Alle Autoren korrigierten die eingetragene Geburtszeit, 18:30, wie sie im kirchlichen Geburtsregister steht:
Adolf Hitler
*(Oster)Samstag, 20.04.1889 um 18:30 OZ in Braunau/Inn, Österreich +013°02'20" = 00:52:14/+48°15'35" (Koordinaten von mir)
Ostermontag, 22.04.1898 Taufe (kath.) in Braunau
Vater: Alois Hitler, *07.06.1837 um 10:30 in Strones (geb. Schicklgruber, ab 07.06.1876/06.01.1877, nimmt väterlichen Namen ‚Hitler‘ an) Mutter: Klara Hitler, geb. Pölzl, *12.08.1860 in Spital Heirat: 07.01.1885 in Braunau, Inn (3. Ehe von Alois Hitler) mit ihm 6 Kinder (Nennung der Jahreszahlen von mir):
- Gustav (1885-1887) - Ida (1886-1888) - Otto (*und †1887) - Adolf (1889-1945) - Edmund (1884-1900) - Paula (1896-1960)
Die Kopien der Artikel füllen einen dicken DIN A Ordner. Sie sind eine gute Grundlagen für ein besonderes Fachbuch zum Thema „Geburtszeitkorrektur".
Obwohl über den Eintrag der Geburtszeit kein Zweifel besteht, meinten die Autoren, die dort angegebene Zeit kann nicht stimmen. Sie rechneten und rechneten und alle „korrigierten" die Geburtszeit. Natürlich meinte jeder, sein Ergebnis sei das richtige. Die Konstellationen passten „wie die Faust aufs Auge".
Jeder Autor lieferte eine große Fleissarbeit. Jeder hatte daran mehrere Tage gearbeitet.
Ludwig Rudolph veröffentlichte in seinem „Leitfaden der Astrologie", erschienen 1933, seine Korrektur (Beilage „Ein kosmisches Kraftlinien-Feld für die Jahre 1924-1933, Hitlers Erfolg darstellend."):
MC 01°55' Löwe, AS 25°00' Waage.
Des weiteren im selben Buch, ein anderes Übungshoroskop „Die Korrektur eines Horoskops", S. 92-124.
Auch ich habe mich an das Thema „Hitler" herangewagt und kam zum Ergebnis:
Damit behaupte ich nicht, meine Korrektur sei die richtige. Aber für mich ist sie die richtige, mit der gleichen Begründung wie, vorhergesagte Konstellationen und Ereignisse passen „wie die Faust aufs Auge".
Welche „Instanz" könnte uns sagen, wer mit seinem Ergebnis richtig liegt? Niemand. Es gibt noch keine.
Witte widmet sich in seinen Artikeln mehrfach dem Thema „Geburtszeit",
Allen Beiträgen, auch Wittes und denen von Rudolph und Stuiber, fehlt die „objektive Bestätigung".
Geburt, männlich oder weiblich Deshalb diskutierte ich 1973 mit Lefeldt das Thema „Geburt". Es muss im Tagesbild, bezogen auf den genauen Ort (Grad/Minute/Sekunde), in der Geburtsminute ein Planetenbild am Himmel stehen, das beschreibt, „Jetzt wird ein Knabe oder ein Mädchen geboren." Siehe Artikel, "Planetenbilder für Geburt, männlich/weiblich." 1.10.1 Geburt: Korrektur, Planetenbilder für Geburt, m/w
Lefeldt entwickelte aus dieser Aufgabenstellung Planetenbilder, die wir (heute „Kulturgut Astrologie e. V.", Freiburg) in den 1970er Jahren an dutzenden Fällen erfolgreich überprüften und dokumentierten. Ab 1983 setzten wir das erste Computerprogramm ein, mit dem wir mehrere hundert Fälle durcharbeiten konnten. Das Gesamtergebnis war ernüchternd. Die für Geburt vorgesehenen Planetenbilder stellten sich als noch unvollkommen heraus. Ihnen fehlt noch etwas. Bis heute haben wir das Fehlende nicht gefunden. Vielleicht muss nur das Computerprogramm differenzierter gestaltet werden, unter Einbeziehung der Summen und Differenzen sowie der Auf- und Untergänge der Faktoren. Eine grosse Aufgabe für kommende Generationen.
Verschiedene Astrologen, verschiedene Ergebnisse Das spricht zunächst noch nicht gegen die Astrologie, wohl aber gegen die Astrologen. Geburtszeitkorrekturen erfolgen
1. aufgrund von Ereignissen 2. aufgrund von beruflichen Fähigkeiten 3. aufgrund von Persönlichkeitsmerkmalen 4. aufgrund von männliche/weibliche Geburt
Ich habe beobachtet, dass die meisten ernsthaft an Astrologie Interessierten unmethodisch vorgehen, ihr eigenes Ergebnis sehr persönlich nehmen und es nicht kritisch hinterfragen (z. B. anhand „astrologischer Zwilling"). Hält man ihnen das Ergebnis sachlich vor, wird darauf nicht eingegangen. Tatsache ist z. B., dass es Menschen gibt, die in ihrer Arbeit pedantisch, übergenau sind, berufliche Glanzleistungen bringen und sich zugleich im Alltag gehen lassen. Meine Meinung: Diese Persönlichkeitsmerkmale mit astrologischen Mitteln herauszuarbeiten muss unser Ziel sein.
Weitere gedankliche Ansätze zur Korrektur zum Download bereit gestellt unter
Uneindeutigkeiten Ich vertrete die Auffassung, wer sich mit Astrologie beschäftigt, muss von Anfang an es sich zur Grundlage seiner Arbeit machen, aufgestellte astrologische Behauptungen mit Tatsachen zu vergleichen. Damit stellt jeder seine Arbeitsweise kritisch für sich selbst dar und kann sachlich neutral, objektiv reflektieren, ob das Ergebnis eindeutig ist. Wenn Fehler auftreten, dann nimmt man sie nicht persönlich. Sachliches kritisch zu bewerten, bereichert das Fachliche.
"Es gibt Menschen, die in ihrer Arbeit pedantisch, übergenau sind, berufliche Glanzleistungen bringen und sich zugleich im Alltag gehen lassen. Meine Meinung: Das mit astrologischen Mitteln herauszuarbeiten muss das Ziel sein."
Wenn gewissenhafte Astrologen wie du oder Ludwig Rudolph ein Radix so differenziert auslegen können, dann ist es ein umso erstaunlicherer Fall, daß zwei Meridianstände dem Vergleich mit den biographischen Tatsachen so gut standhalten, daß Rudolph auf den einen und du auf den anderen Meridianstand kommst.
Der springende Punkt ist nämlich: Du und Ludwig Rudolph, ihr gehört ja zu den gründlich und methodisch vorgehenden Astrologen.
Wenn aber so differenzierte Urteile wie im obigen Zitat möglich sind, dann sollten solche "Dopplungen" aber doch nicht allzu oft auftreten.
erstaunlich mögen unterschiedliche Ergebnisse schon sein, aber wiederum nicht ungewöhnlich. Wir kennen das von gegensätzlich lautenden Gutachten in vielen anderen Bereichen.
Unsere methodische Astrologie steht am Beginn einer Entwicklung, die zwischen 1912-1925 anfing. Z. B. beim Thema "Geburtszeitkorrektur" gibt es, trotz der sehr bescheidenen Mittel an Personal usw. erhebliche Fortschritte. Trotzdem fehlt noch der Abschlußstein, der die letzte objektive Entscheidung liefert und die Forschung vorantreibt.
Radix Beim Radix muss man auch sehr genau hinschauen, um Unterschiede zwischen zwei verschiedenen MC-Positionen richtig zuzuordnen. Gerade weil die MC-Achse bestimmte Persönlickeitsmerkmale beschreibt, die nur der Geborene von sich selbst kennt, dem einen oder anderen Aussenstehenden dagegen verschlossen bleiben und deshalb mitunter für den einen unvorstellbar sind, für den anderen nicht. Das kann jeder beobachten, wenn Geschwister z. B. ihre Eltern beurteilen.
Deshalb halte ich es für wichtig, dass hier im Forum vorhergesagte Planetetenbilder, die etwas Bestimmtes bedeuten sollen, mit nachweisbaren Tatsachen verglichen und veröffentlicht werden. So soll sich Sicherheit in der Übersetzung bilden.